Aus Thementagen wird Dauerthema Diversität
Dt. Jugendherbergswerk Landesverband Bayern e.V.
Aus Thementagen wird Dauerthema Diversität
Jugendherbergswerk Bayern e.V.
Jugendherbergen sind seit ihrer Gründung vor über 100 Jahren divers. Der Auftrag dazu ist bereits in der Satzung formuliert. Jetzt macht der Verband das Thema noch sichtbarer – bei Gästen und Mitarbeiter*innen.
Ausgangslage und Ziel des Projektes/der Maßnahme
Das Anerkennen und die Wertschätzung von Vielfalt und Verschiedenheit in der Gesellschaft ist Teil der DNA der Jugendherbergen. Bereits in der Satzung ist formuliert, dass Menschen ohne Ansehen ihrer Herkunft, ihres sozialen Status, geschlechtlicher Identität oder Religion offen in den Häuser willkommen geheißen werden – als Gäste und als Kolleg*innen. Und eben weil Diversität gelebte Realität in Jugendherbergen ist, soll und darf daraus kein „Jahresthema“ im Sinne von „… wir befassen uns in diesem Jahr mal mit Diversität, sind am 31. Dezember fertig damit und im nächsten Jahr bearbeiten wir Thema XYZ …“ werden. Diversität ist! Die Herbergsleitungen und Führungskräfte sollten im Sinne einer Selbstvergewisserung noch einmal dafür sensibilisiert werden, dass Diversität uns bereichert aber auch herausfordert. Allen Kolleg*innen sollte klar werden, dass wir Vielfalt nicht „abwählen“ können, sondern uns täglich mit ihr auseinandersetzen und sie gestalten müssen.
Umsetzung
Im Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerks treffen sich die Hausleitungen der landesweit 35 eigenen Jugendherbergen, deren Stellevertretungen sowie die Mitarbeiter*innen der zentralen Geschäftsstelle in München zu sogenannten Thementagen – eine zweitägige Veranstaltung für Führungskräfte, bei denen über aktuelle gesellschaftliche oder branchenspezifische Inhalte diskutiert wird. Im März 2024 stand über diesem jährlichen Treffen die Überschrift: Diversität – oder anders formuliert VIELFALT@DJH … Zwei Tage fachlicher Input, Arbeit in Workshops, Diskussion im Plenum – dazwischen Impro-Theater zum Thema und viele wertvolle „Flurgespräche“ im Sinne von: Wie machen wir das am besten mit den gendersensiblen Gemeinschaftsräumen, welche Gerichte können wir auf den Speiseplan nehmen, um allen Menschen und ihren oft religiös bedingten Ernährungsgewohnheiten gerecht zu werden oder: wie können wir unsere pädagogischen Programmangebote in den Häusern möglichst barrierearme gestalten? Am Schluss entstand eine Roadmap, welche Maßnahmen Schritt für Schritt umgesetzt werden sollen; verbindlich, nachprüfbar, realistisch.
Ergebnisse des Projektes/der Maßnahme
„Viel zu tun – viel Spaß dabei.“ Die Ergebnisse der Tagung gehen in zwei Richtungen: Ja, wir wollen und müssen noch viel sichtbarerer in dem werden, wie wir Diversität leben und gestalten. Und zweitens – wir freuen uns über diesen Motivationsschub, der von der Tagung ausging. Das Gute daran ist, dass viele Dinge nicht neu erfunden werden müssen. In den 48 Jugendherbergen in Bayern gibt es einen großen Wissensschatz, der nur darauf wartet, vernetzt zu werden. Wissenstransfer und best practice in alle Richtungen. Dazu wird in einem ersten Schritt eine zentrale Ansprechperson für alle Fragen rund um Diversität in den Jugendherbergen benannt. Diese Person stellt ein Team – sogenannte Diversity-Botschafter*innen – zusammen, die Informationen einsammeln und verknüpfen, Hilfestellungen leisten, wenn es um die Lösung von konkreten Fragen vor Ort geht. Dazu ein umfassender Weiterbildungskatalog für alle Kolleg*innen und viel Raum für Austausch untereinander – bis hin zu regelmäßigen Online-Talkrunden zum Thema.
Kurzprofil der Organisation
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 48 Jugendherbergen (35 Häuser in Eigenregie, 13 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen) und verfolgt unmittelbar gemeinwohlorientierte Aufgaben.