Ausbildungsinitiative Südeuropa
Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist weiterhin sehr hoch. Eine qualifizierte Berufsausbildung verbessere die Jobchancen der jungen Frauen und Männer deutlich. Mit der „Ausbildungsinitiative Südeuropa“ schafft Bosch zusätzliche Ausbildungsplätze für betroffene Jugendliche.
Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa ist weiterhin sehr hoch – etwa 5,6 Mio. junge Menschen sind EU-weit ohne Beschäftigung. Viele Ausbildungsbetriebe in Deutschland sehen sich in der gesellschaftlichen Pflicht, mit einer Berufsausbildung jungen Menschen zumindest die Chance auf eine Beschäftigung zu eröffnen. Auch Bosch leistet einen Beitrag zur Bekämpfung der akuten Jugendarbeitslosigkeit und übernimmt als Unternehmen soziale Verantwortung. Dazu bringen wir unsere langjährige Erfahrung in der Ausbildung junger Menschen ein und schaffen auch 2017 erneut 75 zusätzliche Lehrstellen für Jugendliche aus Südeuropa. Ziel ist es, die Chancen der Jugendlichen am Arbeitsmarkt mit der bei Bosch erworbenen, fachlich fundierten Ausbildung zu verbessern.
Positive Zwischenbilanz – Erfolgsfaktoren für die Integration
Nach knapp 3 Jahren haben die spanischen Azubis des ersten Ausbildungsjahrgangs in Deutschland ihren ersten Teil der Abschlussprüfung in Berufen wie Mechatroniker oder Industriemechaniker abgelegt. Den Praxis- und Theorieteil haben sie wie ihre deutschen Mitauszubildenden auf Deutsch absolviert. „Die Prüfungsergebnisse bestätigen die Ausgestaltung unseres Ausbildungsprogramms. Im praktischen Teil sind sie auf Augenhöhe mit den deutschen Auszubildenden, während im schriftlichen Theorieteil vor allem die Sprache noch eine Herausforderung ist“, fasst Siegfried Czock, Leiter Aus- und Weiterbildung bei Bosch in Deutschland, die Ergebnisse zusammen. Die Ausbilder seien zuversichtlich, dass die jungen Spanier die Abschlussprüfung nach dreieinhalb Jahren bestehen werden. „Es ist ein großer Schritt, seine Ausbildung in einem anderen Land mit fremder Sprache und Kultur zu absolvieren“, sagt Ana Maria San Andres Gonzalez aus der Nähe von Madrid in Spanien. Sie lernt den Beruf der Mechatronikerin bei Bosch am Standort Stuttgart-Feuerbach. „Deshalb ist es mir wichtig, mich auch im privaten Umfeld zurecht zu finden und wohl zu fühlen. Auch darin unterstützen mich Ausbilder, Kollegen und Berufsschullehrer jeden Tag.“
„Unser Ausbildungskonzept mit starker interkultureller Begleitung hat sich bewährt. Wir setzen unser Engagement fort, da gerade in Italien und Spanien die Jugendarbeitslosigkeit weiterhin sehr hoch ist“.
Christoph Kübel, Geschäftsführer und Arbeitsdirektor der Robert Bosch GmbH
Bosch unterstützt die Azubis mit Sprachkursen, betrieblichen Mentoren und einer sozialpädagogischen Betreuung. „Das Vermitteln der Sprachkenntnisse ist zentral, um den Lernstoff zu bewältigen, aber auch für eine erfolgreiche Integration. Eine interkulturelle Vorbereitung und die kontinuierliche Begleitung durch qualifizierte Ausbilder sind Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung im Ausland“, fasst Czock die Erfolgsfaktoren zusammen. So liege die Abbruchquote von vergleichbaren Projekten bundesweit bei durchschnittlich rund 40 Prozent. Bei Bosch sind von anfangs 45 Teilnehmern 40 weiterhin dabei.
Die Ausbildung verläuft sehr erfolgreich. Fünf spanische Auszubildende aus dem ersten Jahrgang konnten aufgrund ihrer guten Leistungen ihre Lehrzeit um ein halbes Jahr verkürzen. Dieser Erfolg und die vergleichsweise geringe Abbruchquote zeigen, dass die Initiative Früchte trägt. Umso mehr freut es uns, dass alle fünf Absolventen bei Bosch eine Anstellung gefunden haben. Vier konnten direkt in eine Anstellung an Ihren Ausbildungsstandorten in Blaichach und Elchingen übergehen, Eine Auszubildende geht nach Spanien zurück und startet ihre Berufliche Karriere bei der Bosch-Tochter ATMO als Mechatronikerin. Die verbleibenden 33 werden Ihre Ausbildung planmäßig Anfang 2018 abschließen.