Hier sieht man eine Versammlung von Menschen.

Diversity Training in der Ausbildung: Sensibilisierung zum Thema Vielfalt

Diversity ist im Hydro Konzern ein festverankertes Thema mit dem Fokus auf die Dimensionen Alter, Geschlecht, Kultur und Kompetenzen und damit ein wichtiger Bestandteil und Erfolgsfaktor der Geschäftsstrategie.

Da die „duale Berufsausbildung“ außerhalb Deutschlands wenig bekannt ist, werden die Auszubildenden der deutschen Standorte bei vielen Themen manchmal etwas vernachlässigt bzw. sind einfach nicht im Fokus, wenn es darum geht, Themen in der Organisation zu verankern. Daher obliegt es dann immer den einzelnen Standorten sich selber darum zu kümmern.

Ausgangslage & Ziel

Die jährlich neu beginnenden Auszubildenden am Standort Grevenbroich repräsentieren verschiedene Berufsgruppen (Industriemechanik, Elektronik, Maschinen- und Anlagenführung; Zerspanungsmechanik; Industriekaufleute; Fachinformatik) und kommen mit unterschiedlichsten Schul- und ggf. Berufsausbildungen zur Hydro. Für das Werk ist es wichtig, diesen Jugendlichen bereits zum Start in den nächsten Lebensabschnitt das Thema Vielfalt näher zu bringen.

Die Ausbilder_innen legen bereits bei der Auswahl der Auszubildenden den Grundstein für eine vielfältig ausgeprägte Struktur in der Auszubildendengruppe, denn verschiedene Nationalitäten und der Geschlechtermix sind für das Unternehmen von enormer Bedeutung. An den Kompetenzen arbeitet Hydro gemeinsam in den folgenden Jahren mit den Auszubildenden zusammen. Bei der Altersstruktur ist in der Regel wenig Spielraum, da die meisten Auszubildenden direkt nach Beendigung der Schule ins Unternehmen kommen. Dafür wird für entsprechenden Nachwuchs im Unternehmen gesorgt.

Ziel des Projektes ist es den Jugendlichen bereits zu Ausbildungsbeginn die Wichtigkeit und die Vorteile einer vielfältigen Organisation vor Augen zu führen. Der zweistündige Workshop während der Einführungsfahrt ist dabei nur ein kleiner Baustein, um die Jugendlichen für dieses Thema zu sensibilisieren. Der nächste Schritt wird anknüpfend direkt erläutert, nämlich die zukünftige Einbindung der Auszubildenden in soziale Projekte.

Hierbei werden die Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr für drei Wochen in soziale Einrichtungen geschickt, um dort bedürftige Menschen (in erster Linie in Altenheimen) einmal pro Woche zu unterstützen. Denn neben der theoretischen Vorbereitung durch die Durchführung eines Workshops zum Thema Vielfalt, sollen die jungen Menschen durch die aktive Mitarbeit in den sozialen Einrichtungen eine deutlich stärkere Sensibilisierung für die Vielfältigkeit in unserer Gesellschaft erhalten und damit die Möglichkeit diese Erkenntnisse auch auf das Unternehmen transferieren zu können. Sie kommen dabei in ungewohnte Situationen, hel­fen Menschen, die Unterstützung benötigen, lernen andere Lebenswelten kennen. Dabei kommen automatisch Fragen auf. Was ist sozial gerecht? Was ist mir wichtig? Worin bin ich stark, wo schwach?

„Beide Seiten, die sozialen Kooperationspartner und unsere Auszubildenden, profitieren von diesen Einsätzen und sehen dies als einen wertvollen, wenn auch kleinen Beitrag an bedürftigen Menschen zu helfen.“

Jörg Schröder, Performance & Development

Neben hervorragenden fachlichen Kenntnis­sen sollen auch soziale Fähigkeiten vermittelt werden – zum Beispiel Teamfähigkeit, Toleranz und Solidarität. Dafür spendet das Unternehmen Arbeits­zeit und vermittelt Kontakte. Denn junge Menschen erfahren beim Helfen in sozialen Projekten, wie andere Menschen leben, und können sich so besser in andere Lebensumstände einfühlen. Das stärkt sie für einen verantwortungsbewussten Umgang miteinander. Von dieser Erfahrung profitieren alle Beteiligten: die Jugendlichen, das Unternehmen und die Gesellschaft.

Umsetzung

Aufgrund der Vielzahl von Themen in den drei Tagen der Einführungsfahrt ist es einerseits nicht möglich, den Diversity-Workshop mit den Auszubildenden länger als zweistündig anzusetzen. Andererseits, da man auf vorhandenes Workshop-Material aus Oslo zurückgreift, macht es keinen Sinn das komplette Material zu nutzen, da die Auszubildenden als Neueinsteiger_innen in das Unternehmen mit weiteren Aufgaben überfordert wären.

Somit decken die Aufgaben aus dem zweistündigen Material ideal Fragestellungen ab, die auch Neueinsteiger_innen leicht diskutieren können und damit für das Thema sensibilisiert werden.

In einem nächsten Schritt wird den Auszubildenden das Thema „Soziale Projekte in der Ausbildung“ vorgestellt und die Verbindung zum Thema „Vielfalt“ erläutert. Dabei wird versucht, den „Link“ zwischen dem Thema „Vielfalt“ und der Sinnhaftigkeit von sozialen Projekten herzustellen.

Ergebnisse

Die Feedbacks aus den Einführungsfahrten zum Thema Vielfalt waren äußerst positiv, da den jungen Menschen die Problematik für ein Unternehmen dazu vorher gar nicht bewusst war und man sich natürlich auch vorher noch nicht unbedingt dazu Gedanken gemacht hatte. Die Verbindung zu sozialen Projekten war zwar für die meisten nachvollziehbar, stieß aber nicht bei allen auf Begeisterung (was zu erwarten war). Ergebnisse der Einsätze in den sozialen Einrichtungen der letzten drei Jahre sind extrem positiv, sowohl von den Auszubildenden selbst, als auch von den Kooperationspartnern. Der Verteilprozess auf die einzelnen sozialen Einrichtungen verlief immer reibungslos, da wir die Auszubildenden die Art der Einrichtung selbst auswählen lassen. Aufgrund der frühzeitigen Informationen über die Sinnhaftigkeit eines solchen Projektes, wurden vielen die Scheu und Angst im Vorfeld genommen. Das Unternehmen bleibt dabei stets in engem Kontakt zu den sozialen Einrichtungen sowie den Auszubildenden. Nach jedem Einsatz gab es ein Austauschmeeting mit allen Auszubildenden, um die unterschiedlichen Erfahrungen zu analysieren. Allen neuen Bewerbern und Bewerberinnen wird in den Vorstellungsgesprächen mitgeteilt, dass das Unternehmen in jedem Jahr mit diesen sozialen Projekteinsätzen fortfahren. Ausgedehnt wurde dies im vorletzten Jahr auch noch auf das Schwesterwerk (das Rheinwerk) in Neuss-Norf und wird auch dort nun regelmäßig durchgeführt.

Drei Azubis verteilen Essen.

Unterzeichner_in

Projektübersicht

Vielfalts­dimensionen Ethnische Herkunft, Körperliche und geistige Fähigkeiten, Geschlecht, Sexuelle Orientierung, Alter, Religion / Weltanschauung, Übergreifend
Zielgruppe des Projektes/der Maßnahme Junge Erwachsene
Beginn des Projektes/der Maßnahme 2014
Ort
Digitales Projekt/Digitale Maßnahme Nein
Webseite des Projektes/der Maßnahme Link

Ansprechperson

Jörg Schröder
Leiter Aus- und Weiterbildung

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