Gezielte und nachhaltige Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Die Förderung von Frauen in wissenschaftlichen Karrieren ist dem Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) ein besonderes Anliegen. Postdoktorandinnen und Doktorandinnen haben mit Unterstützung des IPB an Mentoring-Programmen teilgenommen, die sie auf ihrem Weg in die Wissenschaft begleiten.
Ulschan Bathe ist Doktorandin der Stoffwechsel- und Zellbiologie und nimmt am „Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschaftlerinnen“ der Martin-Luther-Universität teil. Dieses richtet sich an Frauen aller Fachrichtungen und hat das Ziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs nachhaltig bis zur Berufung auf eine Professur zu fördern. In Workshops und Seminaren zu Themen wie Kommunikation und Rhetorik, die regelmäßig am IPB stattfinden, werden entscheidende Schlüsselkompetenzen gefördert. „Das ist schon sehr hilfreich, man kriegt da Sachen gesagt, die einem so keiner sagt über die Anforderungen an eine akademische Karriere.“ Dabei umspannen die Workshops verschiedene Themen der wissenschaftlichen Karriereplanung, sowohl die individuelle Profilbildung, als auch generelle Hinweise zur Karriereentwicklung.
Annegret Laub nutzt das Mentoring-Programm zur Orientierung für ihren zukünftigen Berufsweg. Sie ist Doktorandin der Natur- und Wirkstoffchemie. In Peergruppen-Meetings mit fortgeschrittenen „Mentees“ des Programms können außerdem im informellen Rahmen Fragen gestellt werden.
„In den Workshops lerne ich, meine Zurückhaltung zu überwinden und meine Arbeit rhetorisch gut zu präsentieren. Das Mentoring gibt mir Inspiration für einen Weg in der Wissenschaft und klärt über die Anforderungen auf.“
Annegret Laub, Doktorandin der Natur- und Wertstoffchemie
Im Mentoring-Tandem der MLU suchen die Doktorandinnen eine/n Mentor/in, der/die sie in regelmäßigen Treffen und stetem Austausch bei der Karriereentwicklung begleitet. Ulschan Bathe hat sich als Mentorin eine Professorin der Biochemie ausgesucht, die selbst dreifache Mutter ist. Sie interessiert, wie man eine Balance zwischen den hohen Anforderungen der akademischen Karriere und einem ausgeglichenen Familienleben erreicht.
„Frauen in Führungspositionen haben in der Regel keine Kinder, nur wenige kriegen das vereinbart. Aber ich will nicht einsehen, dass man nur das eine oder das andere haben kann, deswegen bin ich gern Mentee.“
Ulschan Bathe, Doktorandin Biochemie
Faire Arbeitsbedingungen zu schaffen bedeutet auch, sich flexibel auf die Lebensumstände seiner Mitarbeiter/innen einzustellen. „Am IPB ist das leicht, es ist sehr familienfreundlich. Wir haben ein Elternzimmer, eine Gleitzeitregelung und die Möglichkeit, kurzfristig Urlaub zu nehmen.“ betont Annegret Laub. Allen Mitarbeiter/innen bietet das Institut die Möglichkeit zu flexiblen und familienfreundlichen Arbeitszeiten an. „Die Wissenschaftler haben keine Stechuhr“, erklärt Ulschan Bathe und lacht, „es ist eine Eigenschaft von Wissenschaftlern, dass sie von sich aus viel arbeiten, das IPB macht wenig Druck.“ Kinderbetreuungszeiten, Familienpflegezeiten und die berufliche Integration des Lebenspartners oder der Lebenspartnerin sollen eine Balance von Karriere und Familie ermöglichen. Das führt zu dem angenehmen Arbeitsklima, das beide Wissenschaftlerinnen loben.
„Das IPB ist bestrebt, eine gute Balance zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen zu erlangen. Ich habe hier noch nie eine Unterscheidung nach Geschlecht oder Herkunft empfunden. Wir haben ein sehr harmonisches Arbeitsklima.“
Annegret Laub, Mitarbeiterin Abteilung Natur- und Wirkstoffchemie