Unbewusste Denkschubladen
Menschen sind rasch geneigt, Objekte und Personen zu kategorisieren – sie stecken andere (und auch sich selbst) in mentale Schubladen: Z. B. „Menschen mit Kindern“, „Menschen ohne Kinder“, „Menschen mit Behinderungen“, „Väter in Elternzeit“, „Frauen in Führung“ „Ältere Beschäftigte“ und viele mehr. Einigen Gruppen wird irrtümlich oft mehr oder weniger Leistung im Beruf zugetraut. Die Bundesagentur unterstützt deshalb ihre Beschäftigten und Führungskräfte, sich ihrer eigenen Denkschubladen bewusst zu werden und gut damit umzugehen. U. a. stehen Informationsmaterialien für Beschäftigte sowie eine kurze Checkliste für Führungskräfte z. B. zur Vorbereitung auf Mitarbeitergespräche zur Verfügung.
Ausgangslage & Ziel
Das Bild der unbewussten Denkschubladen (engl. „unconscious biases“) zeigt, dass Menschen rasch geneigt sind, Objekte und Personen zu kategorisieren – sie stecken andere (und auch sich selbst) in Schubladen: Z. B. „Menschen mit Kindern“, „Menschen ohne Kinder“, „Menschen mit Behinderungen“, „Väter in Elternzeit oder Teilzeit“, „Frauen in Führung“, „ältere Beschäftigte“ und viele mehr. Einigen Personengruppen wird irrtümlich oft mehr oder weniger Leistung zugetraut. Wird jemand also in eine bestimmte Denkschublade einsortiert (oder sortiert sich selbst dort ein!), dann kann sich dies durchaus auf ihre/seine berufliche Entwicklung auswirken. Und das gilt nicht nur für die Personalauswahl, sondern auch für die gesamte Förderung und Personalentwicklung!
Umsetzung
Die Bundesagentur unterstützt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch ihre Führungskräfte darin, sich ihrer eigenen Denkschubladen bewusst zu werden und gut damit umzugehen. Eine gute Selbstreflexion und ein gutes Verständnis füreinander helfen uns, noch besser zusammenzuarbeiten und uns auch selbst beruflich nicht im Weg zu stehen. Deshalb werden unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mithilfe interner Medien und Arbeitsmittel sensibilisiert und gestärkt.
Zum Beispiel gibt es eine Checkliste für Führungskräfte: Hier können sich unsere Führungskräfte z. B. systematisch für ihr Team überlegen, wen sie im kommenden Jahr wie fördern wollen. Und für sich selbst überprüfen, ob sie vielleicht ausversehen jemanden übersehen haben. Dabei geht es nicht nur um Qualifizierung oder Personalentwicklungsmaßnahmen. Es geht auch um interessante, herausfordernde (Lern-) Aufgaben im Alltag. Oder z. B. auch darum, Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, ihre gute Arbeit auch außerhalb des eigenen Teams sichtbar zu machen.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen ihre ganz persönlichen Berufs- und Lebenserfahrungen in unsere Teams ein. Dazu gehört beispielsweise die türkischstämmige Berufsberaterin genauso wie der schwerbehinderte Vermittler oder der kurz vor dem Ruhestand stehende Bereichsleiter. Sie alle bilden mit anderen ein Team mit unterschiedlichen und vielfältigen Kompetenzen, können voneinander lernen und gehen professionell auf die unterschiedlichsten Kundenbedürfnisse ein.“
Personalvorstand der BA, Valerie Holsboer, anlässlich der Verleihung des Total E-Quality-Prädikats für zukunftsorientierte, erfolgreiche und nachhaltige Personalpolitik.
Ergebnisse
Das Thema „Unbewusste Denkschubladen“ wurde umfangreich und über verschiedene interne Kanäle kommuniziert. Wichtig war uns hier, alle Beschäftigten anzusprechen, denn mit falsch belegten Denkschubladen kann man nicht nur anderen, sondern sich auch selbst im Weg stehen.
Inhaltlich wollen wir bewusstmachen, dass Denkschubladen nicht nur in Rekrutierungs- und Auswahlsituationen relevant sind – dort sind vielen die Effekte von Wahrnehmungsfehlern, Stereotypen und Vorurteilen bereits bekannt. Wir machen darauf aufmerksam, dass die Denkschubladen in der täglichen Arbeit, in der beruflichen Entwicklung/Förderung und im Netzwerken eine ebenso große Rolle spielen. Und dass jede*r etwas dafür tun kann: Eigene Denkschubladen aufmachen, ansehen und aufräumen – das fördert die Chancengleichheit, für alle.