Bundeswehr setzt auf Vielfalt
Bundesverteidigungsministerium unterzeichnet Charta der Vielfalt
Martin Zehe hat den Stein ins Rollen gebracht. Der Leutnant vom Luftwaffenamt Köln war bei einem Offizierslehrgang mit dem Thema Toleranz konfrontiert worden. Seitdem hat er unermüdlich bei seinen Vorgesetzten im Verteidigungsministerium für einen Beitritt zur „Charta der Vielfalt“ geworben - mit Erfolg. Am Dienstag, 28.02.2012, unterzeichnete der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Thomas Kossendey, im Beisein von Staatsministerin Maria Böhmer die „Charta der Vielfalt“. „Auch in der Bundeswehr spiegelt sich die Vielfalt der Gesellschaft in großen Teilen wider“, so Kossendey. Er betonte, dass die Bundeswehr bereits heute hohe Anforderungen an sich selbst stelle: mit dem Leitbild des Personalmanagements, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt, mit dem Konzept der Inneren Führung sowie dem Leitbild vom Staatsbürger in Uniform. „Gemeinsam mit den Integrationsfaktoren bieten sie Diskriminierungen keinen Nährboden und führen idealerweise zu einer echten gegenseitigen Wertschätzung“, erklärte der Staatssekretär.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung nahm gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Initiative „Charta der Vielfalt“, Aletta Gräfin von Hardenberg, an der kleinen Feierstunde zur Unterzeichnung der Charta im Verteidigungsministerium teil. Auch Gräfin von Hardenberg zeigte sich beeindruckt von den zahlreichen Maßnahmen der Bundeswehr, Vielfalt aktiv zu fördern und ein wertschätzendes Miteinander zu stärken: „Die Bundeswehr ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Vielfalt zunehmend auch im öffentlichen Sektor bewusst eingesetzt wird, um sich als guter Arbeitgeber zu positionieren und wettbewerbsfähig zu bleiben".
Leutnant Martin Zehe zeigte sich zufrieden darüber, dass er mit seinem beharrlichen Einsatz Erfolg hatte. „Wir vertreten bereits heute alles, was die Charta abdeckt“, findet Zehe. Das solle durch den Beitritt zur Charta nun auch öffentlich bewusster gemacht werden. Wenn bekannter würde, wie offen die Bundeswehr gegenüber Minderheiten sei, könnten viele Vorurteile aufgebrochen werden. Auch mit praktischem Nutzen für die Bundeswehr: die Nachwuchswerbung könne dann breitere Massen ansprechen. Vor allem aber setze die Unterzeichnung der Charta ein Zeichen: „Es ist ein neues Zeichen für eine neue Zeit“, so Zehe.