Sie möchten tiefer in den Themenkomplex Rassismus eintauchen und ein gutes Buch verschlingen Sie in wenigen Tagen? Dann haben wir genau das Richtige für Sie. Hier finden Sie Bücherempfehlungen mit Daten und Fakten, aber auch ganz persönliche Geschichten von Betroffenen.
Michel Abdollahi dachte von sich, er sei ein echter „Hamburger Jung“ - bis die Neue Rechte in Deutschland an Aufmerksamkeit gewann und die gesellschaftliche Debatte radikal veränderte. Er erzählt davon, wie ihn sein deutscher Pass und seine scheinbar vorbildliche Integration heute nicht mehr vor rassistischen und antimuslimischen Übergriffen und Beleidigungen bewahren, zeigt aber auch, dass Aufgeben keine Option ist.
Erschienen im Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg
Schlagwörter: persönliche Erfahrungen, antimuslimischer Rassismus, Integration
Rassismus findet sich nur bei Rechtsextremen – nur ein Irrtum, mit dem Amjahid in seinem Debüt aufräumen möchte. Mit viel Selbstironie zeigt er, wie es ist, in Deutschland nicht so richtig dazuzugehören und was es bedeutet, ständig als „Integrationsvorbild“ missbraucht zu werden. In dem Buch wird klar, dass diskriminierendes Verhalten und Rassismus gesamtgesellschaftliche Probleme sind. Auch für jene, die sich selbst für tolerant und aufgeklärt halten.
Erschienen im Carl Hanser Verlag, Berlin
Schlagwörter: Alltagsrassismus, Zugehörigkeit, Integration, Diskriminierung
Privilegien existieren oft unsichtbar - zumindest für diejenigen, die sie haben. Es gilt also, sie sichtbar zu machen, diese blinden Flecken aufzudecken. Dies tut Mohamed Amjahid in diesem schonungslos geschriebenen Buch. Er erklärt, wie Privilegien in unserer Gesellschaft wirken und liefert gleichzeitig ein umfangreiches Glossar und 50 Tipps für das Verlernen von eigenen Rassismen.
Erschienen im Piper Verlag, München
Schlagwörter: Privilegien, Handlungsempfehlung, Verlernen, Reflexion
Sprache ist politisch: sie teilt uns in Kategorien ein, die die Komplexitäten des Lebens außer Acht lassen. Kübra Gümüşay träumt von einer Sprache, die alle Facetten des Seins einfängt, die Diskurse auf Augenhöhe ermöglicht. In ihrem Buch erörtert sie, wie Sprache Denken beeinflusst, wie sie unsere Politik bestimmt und Individuen zu grauen Massen verschwimmen lässt. Wie finden wir neue Wege, miteinander zu kommunizieren – besonders in einer Welt, in der der Ton immer rauer wird?
Erschienen im Carl Hanser Verlag, Berlin
Schlagwörter: Sprache, Diskurs, Diskriminierung, Vorurteile
Über Rassismus zu sprechen ist schwer. Alice Hasters macht es trotzdem. Eindringlich und geduldig beschreibt sie, wie Rassismus ihren Alltag als Schwarze Frau in Deutschland prägt. Dabei wird klar: Rassismus ist nicht nur ein Problem am rechten Rand der Gesellschaft. Und sich mit dem eigenen Rassismus zu konfrontieren, ist im ersten Moment schmerzhaft, aber der einzige Weg, ihn zu überwinden.
Erschienen im Carl Hanser Verlag, Berlin.
Schlagwörter: Alltagsrassismus, Schwarz sein, persönliche Erfahrungen, Identität
Wie wird man ein Ally? Was kann ich selbst gegen Rassismus tun? Wie funktioniert eigentlich Selbstreflexion in Bezug auf Rassismus? In diesem an weiß-positionierte Menschen gerichteten Mitmachbuch lernen die Leser_innen anhand von Reflexionsaufgaben ganz praktisch, wessen es für die eigene rassismuskritische Lernreise bedarf und wie man selbst Verantwortung übernehmen kann. Erhältlich als Print und als E-Book.
Erschienen bei mikrotext, Berlin
Schlagwörter: Mitmachbuch, Reflexion, Diskriminierung, Rassismuskritik
Niedrigschwellig und praxisnah nimmt Sie dieses Buch mit auf eine antirassistische Reise. Mit vielen Informationen zum Thema, aber auch mit interaktivem Material und viel Raum zur Reflexion lernen Sie, eigene Privilegien zu hinterfragen und wie man überhaupt über das Thema spricht. Geduldig und ohne erhobenem Zeigefinger lädt Tupoka Ogette dazu ein, "Happyland" zu verlassen und aktiv gegen Rassismus zu werden.
Erschienen im UNRAST Verlag, Münster
Schlagwörter: Reflexion, kritisches Weißsein, verlernen, Mitmachbuch
Rassismuskritik ist nicht als neuer Trend zu verstehen, sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, um unsere Welt gerechter für uns alle zu schaffen. Denn die echte Auseinandersetzung mit Rassismus eröffnet einen neuen Blick auf uns selbst und unsere Mitmenschen. Sie ermöglicht neue Perspektiven und Begegnungen. Das Buch gibt – konkret und alltagsnah – Anregungen, wie man rassismuskritisch leben lernt. Im Freundeskreis, in der Familie, als Lehrer_in in der Schule, in der Freizeitgestaltung und im Beruf.
Erschienen im Penguin Verlag.
Schlagwörter: Allyship, Rassismuskritik, verlernen, Reflexion
Wer sich auf einen Perspektivwechsel einlassen möchte, liegt mit diesem Buch goldrichtig. Noah Sow packt Stereotype an der Wurzel, dreht sie um und zerlegt sie, um Rassismus anhand ganz persönlicher, aber auch kollektiver Erfahrungen zu erklären und aufzuzeigen. Dabei ist das Buch geschrieben mit viel Humor, ohne die Ernsthaftigkeit des Themas aus dem Blick zu verlieren.
Erschienen im Bertelsmann Verlag, München
Schlagwörter: Persönliche Erlebnisse, Aufklärung, Perspektivwechsel, Rassismuskritik
In diesem Buch werden die Verflechtungen zwischen dem Kolonialismus und unserer heutigen Welt herausgearbeitet und es wird gezeigt, dass der Kolonialismus – entgegen vieler Überzeugungen – noch nicht der Vergangenheit angehört. Es wird herausgearbeitet, wie er sich in rassistischem Denken und in unserer Sprache niederschlägt und so diskursiv und strukturell immer noch Einfluss nimmt.
Erschienen im UNRAST Verlag, Münster
Schlagwörter: Rassismus, Kolonialismus, Sprache, Postkoloniale Theorie, Diskurs
Empowernd, aufklärend und einladend – so lässt sich das Buch von Anne Chebu beschreiben. Es dient zum einen als Einführung in die Geschichte der Schwarzen Community in Deutschland, zum anderen als Empowerment-Handbuch für junge Schwarze Menschen, die sich auf die Suche nach ihrer Identität machen möchten. Geeignet ist das Buch jedoch auch für weiße Menschen, die mehr über Rassismus erfahren und sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen möchten.
Erschienen im UNRAST Verlag, Münster
Schlagwörter: Schwarz sein, Empowerment, Geschichte, Identität, kritisches Weißsein
Tiefgründig, intelligent und auf den deutschen Kontext bezogen erörtert Aladin El-Mafaalani in diesem Buch die Entstehungsgeschichte und die Wirkungsweisen von Rassismus. Wie funktioniert er? Wem nützt er? Und vor allem: zu welchem Zweck?
Erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln
Schlagwörter: Rassismus in Deutschland, Nationalismus, Diskurs, Identitätspolitik, Rassismus als pädagogische Aufgabe
Das Oktoberfestattentat 1980, die NSU-Morde in den 2000ern, der Terroranschlag in Hanau 2020. Dies alles sind Beispiele rechten Terrors, aber auch Symbole dessen, wie mit Opfern und Überlebenden nicht-weißer Gemeinden umgegangen wird. In diesem Buch nähern sich die Autor_innen deutscher Erinnerungs- und Gedenkkultur, strukturellem Rassismus und der Behördenblindheit, die zu Fremdzuschreibungen und Verdächtigungen der Hinterbliebenen führte. Zentral ist dabei die Frage: Wo steht der rechte Terror und sein allzu fruchtbarer Nährboden heutzutage?
Erschienen im transcript Verlag, Bielefeld
Schlagwörter: rechter Terror, NSU, Hanau, Erinnerungskultur, Rechtsextremismus
Wie erziehe ich ein Kind, wenn ich weiß, dass es Rassismus erfahren wird? Welche Rolle spielt Identität in der Kindeserziehung? Wie können weiße Menschen ihre nicht-weißen Kinder auf Alltagsrassismus vorbereiten? Diese Fragen und viele mehr sucht dieses Buch zu beantworten und stellt dabei das Wohl des Kindes in den Mittelpunkt. Dabei werden Tipps für eine ermächtigende Erziehung gegeben, die den Kindern das Selbstbewusstsein geben soll, sich in unserer Gesellschaft zu behaupten.
Erschienen im UNRAST Verlag, Münster
Schlagwörter: Empowerment, Kindeserziehung, Identität, Resilienz
Der Mythos, Schwarze Menschen seien eine Neuheit in Deutschland, wird in diesem Buch eindrucksvoll widerlegt. Die Autorin erforscht die Lebensrealitäten und Familiengeschichten afrikanischer und afrodeutscher Menschen zwischen 1884 und 1950 und lädt so zu einem Perspektivwechsel ein. Denn der Blick auf Schwarze Menschen ist bis heute bestimmt von einer weißen Mehrheitsgesellschaft, die die Geschichte Schwarzen Lebens in Deutschland fast unsichtbar werden ließ.
Erschienen im Orlanda Verlag, Berlin
Schlagwörter: Afrodeutsche Geschichte, Kolonialismus, Perspektivwechsel, Postkoloniale Theorie
In ihrem Buch deckt die Politologin, Sachbuchautorin und Aktivistin Dr. Emilia Roig die Mechanismen der Unterdrückung auf. Sie stellt die Frage, wie man die Lebensrealitäten der ‚Anderen‘ besser verstehen kann und ruft zur radikalen Solidarität auf. Anhand der eigenen Familiengeschichte zeigt sie, wie verschiedene Diskriminierungsformen aufeinanderprallen und macht so deutlich, wieso Intersektionalität so wichtig ist.
Erschienen im Aufbau Verlag, Berlin
Schlagwörter: Intersektionalität, Solidarität, Diskriminierung, Unterdrückung